SAP LSMW

Anwendung von SAP LSMW mit Batch Input

Vereinfacht ausgedrückt simuliert das Batch Input Konzept die Eingabe von Daten durch einen menschlichen Benutzer. Dazu werden zunächst Batch-Eingabesitzungen angelegt, die sowohl die notwendigen Transaktionscodes (Eingabemasken) als auch die einzugebenden Daten enthalten. Stammen die Daten aus einem Nicht-SAP-System, müssen sie zunächst entsprechend den SAP-Eingabeformaten formatiert werden.

LSMW bietet daher spezielle Funktionen für die Konvertierung vom Quellformat in das Zielformat. Wenn der Ordner verarbeitet wird, führt das SAP-System alle Schritte aus, die ein Mitarbeiter bei der Dateneingabe ausführen würde:

  • Transaktion starten (Eingabemaske öffnen)
  • Benutzerberechtigungen prüfen
  • Dateneingabe
  • Konsistenzprüfung
  • Daten speichern (Eintrag in Datenbanktabelle anlegen)

Der Unterschied zur manuellen Dateneingabe besteht darin, dass die oben genannten Schritte in kürzester Zeit ausgeführt werden. Das bedeutet, dass auch umfangreiche Datenbanken sehr schnell importiert werden können.

Stapeleingabesitzungen werden in der Regel im Hintergrund, also unsichtbar, verarbeitet. Entsprechende Hintergrundjobs können geplant werden und werden häufig außerhalb der Geschäftszeiten ausgeführt, um die täglichen Geschäftsprozesse nicht zu beeinträchtigen.

Anwendung SAP LSMW mit Direkteingabe

Im Gegensatz zur Batcheingabe werden bei der Direkteingabe keine Sitzungen generiert. Die Daten werden direkt aktualisiert. Dies bedeutet, dass keine Bildschirme durchlaufen werden. Stattdessen werden die Daten direkt in die Zieldatenbanktabellen geschrieben. Wenn Fehler auftreten, kann eine Restart-Funktion verwendet werden. Direkte Eingaben können nur im Hintergrund verarbeitet werden, um sicherzustellen, dass dies effektiv ist.

Die Direkteingabe eignet sich besonders für sehr große Datenmengen, da sie eine deutlich bessere Performance als die Batcheingabe bietet. Für Konsistenzprüfungen stehen hier auch SAP-Funktionsbausteine zur Verfügung.

Welche Daten können mit der SAP Legacy System Migration Workbench migriert werden?

LSMW ermöglicht bereits die Übernahme zahlreicher Stamm- und Transaktionsdaten im Standardsystem. Dazu gehören Sachkonten, Kundenstammdaten, Lieferantenstammdaten, Materialstammdaten und Stücklisten. Selbstverständlich ist es auch möglich, Belege wie Bestellungen, Bestellungen oder Buchungsbelege aus der Finanzbuchhaltung zu übernehmen.

Zusätzliche Datenobjekte können durch Erfassung von Transaktionen migriert werden, wenn die Transaktion für die Batch-Eingabemethode geeignet ist. Diese Methode kann auch zum massenhaften Löschen von Daten verwendet werden.

Es ist nicht erforderlich, einzelne Tabellen und Felder zu migrieren. Stattdessen verfolgt LSMW den Ansatz, komplette Business-Objekte wie Kundenstammsätze aus dem Legacy-System nach SAP zu übertragen.

Welche Berechtigungen sind erforderlich, um die SAP Legacy System Migration Workbench auszuführen?

Das LSMW ändert letztlich den Datensatz eines SAP-Systems. Der Zugriff auf diese Funktion muss daher kontrolliert werden. Die Legacy System Migration Workbench ist in das SAP Berechtigungskonzept integriert, wodurch einfach gesteuert werden kann, welcher Benutzer die Funktionalität in welchem Umfang nutzen darf. Es gibt vier Berechtigungsprofile, die aufeinander aufbauen:

  • Display: Projekte und Arbeitsschritte anzeigen, Änderungen nicht möglich
  • Execute: Berechtigungen von “displays”; zusätzlich Daten importieren, konvertieren und importieren
  • Berechtigungen von “Execute” ändern; zusätzlich Objekte ändern und kopieren
  • Administration: höchste Ebene; Zugriff auf alle LSMW-Funktionen

Für die Datenmigration sind zusätzliche Berechtigungen erforderlich , abhängig von der Methode. Wenn Sie Materialstammdaten z.B. mittels Stapeleingabe anlegen möchten, muss der SAP-Benutzer über die Berechtigung für die Transaktion “Material anlegen” verfügen. Wenn Kundendaten (Kundendaten) geändert werden sollen, wäre eine Autorisierung für “Kunde ändern” erforderlich.

Was sind die Vorteile von SAP LSMW?

LSMW steht SAP-Kunden und -Partnern kostenlos zur Verfügung. Der Hauptvorteil liegt in der erheblichen Reduzierung von Zeit und Kosten bei Datenmigrationen. Weitere Vereinfachungen ergeben sich durch die Wiederverwendbarkeit von Datenmapping- und Konvertierungsregeln.

Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass die Migration ohne Programmierung durchgeführt werden kann. Spezielle Kenntnisse (z. ABAP) wird nur benötigt, wenn ganz bestimmte Schritte abgebildet werden sollen. Anwender werden durch eine klare Abfolge von Schritten intuitiv durch den Migrationsprozess geführt.

Ein weiterer Vorteil ist, dass LSMW durch Importprüfungen eine hohe Datenqualität und -konsistenz gewährleistet. Bei korrekter Vorgehensweise können gravierende Schäden an der bestehenden SAP-Datenbank durch fehlerhafte Importe nahezu ausgeschlossen werden.

Beispiel für die Verwendung von LSMW

Der Datenmigrationsprozess mit LSMW lässt sich am besten anhand eines Beispiels veranschaulichen. Nehmen wir an, dies ist der Fall: Kundenstammdaten sollen aus einem Legacy-System in das SAP-System übertragen werden. Die alten Daten werden bereits extrahiert und in einer Excel-Tabelle gespeichert. Diese enthält Daten wie die Kundennummer, den Namen, die Adresse und die Telefonnummer. All diese Informationen sollen nun per Batch-Eingabe in neue Kundenstammsätze in SAP übertragen werden. Im Wesentlichen müssen dazu folgende Schritte unternommen werden:

  1. Starten Sie die Transaktion LSMW und legen Sie ein Projekt an (hier z.B. unter dem Titel “Datenmigration für Debitoren”).
  2. Importtechnik auswählen (hier “Batch Input Recording”)
  3. Aufzeichnung durchführen (hier “Create customer”)
  4. Quellstruktur pflegen (Darstellung der bisherigen Struktur der Kundenstammdaten in LSMW)
  5. Quellfelder pflegen (Feldname, Beschreibung, Feldlänge, Feldtyp)
  6. Strukturbeziehung pflegen (Beziehung zwischen Quellstruktur und Zielstruktur definieren)
  7. Feldzuordnungs- und Konvertierungsregeln pflegen (Quell- und Zielfelder zuweisen, Konvertierung von Feldinhalten definieren)
  8. Feste Werte pflegen und conversions (Beispiel: In den Legacy-Daten steht “GER” für Deutschland, aber in SAP ist die Abkürzung “DE”)
  9. Wählen Sie die Datei aus, die die Quelldaten enthält.
  10. Daten importieren, prüfen und konvertieren (Konvertieren)
  11. Korrekte Konvertierung prüfen
  12. Stapeleingabesitzung erstellen
  13. Stapeleingabesitzung verarbeiten (entspricht dem Import von Kundenstammdaten aus dem Altsystem)

Sind keine Fehler aufgetreten, stehen die Kundendaten aus dem Altsystem nun im SAP-System zur Verfügung.

Welche Alternativen gibt es zu SAP LSMW?

Es gibt mehrere Alternativen zu SAP LSMW, je nach Verwendungszweck (Datenmigration, Massendateneingabe, Änderung größerer Datensätze). Insbesondere sind folgende Lösungen und Funktionen zu nennen:

  • SAP S/4HANA Migration Cockpit: zur Migration von Legacy-Daten aus SAP- und Non-SAP-Systemen nach S/4HANA
  • SAP Data Services: Datenintegrations- und Datentransformationssoftware zur Entwicklung individueller Datenworkflows
  • Entwicklung eigener ABAP-Programme
  • Einsatz von Tools von Drittanbietern
  • SAP Transaction MASS: Massenänderung von Daten (keine Neuanlage)
  • eCATT oder SCAT: Aufbau neuer Daten zu Testzwecken

Kann LSMW auch unter SAP S/4HANA eingesetzt werden?

Obwohl das LSMW-Tool in SAP S/4HANA technisch noch verfügbar ist, wird es offiziell nicht mehr unterstützt. Es gibt auch einen SAP-Hinweis, der besagt, dass LSMW möglicherweise falsche Migrationsschnittstellen vorschlägt, die in S / 4HANA nicht mehr verwendet werden können. Hintergrund sind die mit S/4HANA einhergehenden weitreichenden Veränderungen der Datenstrukturen und -prozesse. Die in R/3 verwendeten Standardschnittstellen (IDoc, Records, BAPIs, etc.) sind auch nicht für diese neuen Strukturen ausgelegt.

Als Nachfolger von LSMW bietet SAP unter S/4HANA das neue Migrationstool LSMON (Migration Object Modeler) und das S/4HANA Migration Cockpit (LTMC) an.

Wo finde ich ein Handbuch oder Tutorial zu LSMW?

Im Internet gibt es nur wenige frei verfügbare Anleitungen und Tutorials zum Thema LSMW. SAP stellt relativ detaillierte Informationen in einer eigenen Dokumentation zur Legacy System Migration Workbench zur Verfügung. Darüber hinaus haben einzelne Benutzer oder Benutzergruppen LSMW-Tutorials bereitgestellt. Für eine ausführliche Einführung steht auch umfangreiche Fachlektüre in Form von Büchern zur Verfügung.

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